Unternehmen sind nur so gut, wie die Menschen, die darin arbeiten. Entscheidende Voraussetzung: eine motivierende Unternehmenskultur. Sie beeinflusst, wie Führungskräfte und Mitarbeiter sich verhalten, was sie fühlen und denken. Aktuellen Umfragen zufolge ist für 94% aller CEOs und Geschäftsführer in Deutschland die Kultur eines Unternehmens ein strategischer Wettbewerbsfaktor, der den wirtschaftlichen Erfolg positiv beeinflussen kann. Jo Kaeser, Vorstandschef von Siemens, bringt es auf den Punkt: „Über den langfristigen Erfolg eines Unternehmens entscheidet nicht in erster Linie ein Strategiepapier, sondern die Kultur eines Unternehmens.“
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist Unternehmenskultur die „Grundgesamtheit gemeinsamer Wert- und Normvorstellungen sowie geteilter Denk- und Verhaltensmuster, die die Entscheidungen, Handlungen und Aktivitäten aller Organisationsmitglieder prägen“ (E. Heinen/ P.Dill).
Sichtbare und unsichtbare Aspekte von Unternehmenskultur
Wichtigste Treiber von Unternehmenskultur
Identität, gemeinsame Werte und Glaubenssätze werden definiert und dokumentiert im Unternehmensleitbild. Der Prozess zur Entwicklung von Leitbildern ist mindestens ebenso wichtig wie das Ergebnis. Die Leitbildentwicklung ist Teil eines Veränderungsprozesses, bei dem es um drei wesentliche Grundprinzipien und Erfolgsfaktoren geht:
1. Partizipation:
- Mitarbeiter sollten Einfluss auf die Erarbeitung des Leitbildes haben. Nur so bekommen Ziele eine individuelle Bedeutung.
- Führungskräfte sind die erste Zielgruppe von Leitbildern, sie sind die Protagonisten und Treiber bei der Umsetzung.
- Inhalte sollten für alle Mitarbeiter – vom Pförtner bis zum Vorstand – nachvollziehbar und verständlich sein.
- Partizipation ist Grundlage für Motivation, Begeisterung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen
2. Operative Relevanz
- Die operative Relevanz ergibt sich aus der Anwendbarkeit der Leitbildinhalte im konkreten Arbeitsalltag.
- Jeder Mitarbeiter sollte wissen, worin sein individueller Beitrag liegt, das Leibbild mit Leben zu füllen.
- Strukturen und Abläufe im Unternehmen sollten Veränderungsprozesse unterstützen.
3. Lösungsorientierung
- Jeder sollte wissen, welche Herausforderungen zu lösen sind.
- Probleme zeigen, wo Potentiale und Schwächen liegen – offen mit ihnen umzugehen ist entscheidend.
- Ein wertschätzender Dialog ermöglicht konstruktives Feedback.
Vom Konzept zur Umsetzung: Die Entwicklung eines Leitbildes als Prozess
Relevanz im Tagesgeschäft durch Ableitung operativen Maßnahmen