„Cool“ war und ist die Kunst der Widersprüche. Es kann bedeuten, alt, erfolgreich und gleichzeitig rebellisch zu sein. Es kann bedeuten, dass man sich selbst für extrem künstlich und konstruiert hält und diese Fiktionalität gnadenlos auf die Außenwelt projiziert. Dabei ist man ständig erregt und gleichzeitig respektlos unterkühlt; diszipliniert und chaotisch, hellwach und zehntausend Lichtjahre entfernt. Man verschleudert extreme Mengen an Energie. Aber Coolness fordert ihren Preis. Cool bedeutet einen stummen und gleichzeitig entfesselten Sinn fürs Dramatische. Es steht für gnadenlose Aggressivität und einen Charme, der Katzen zum Jaulen bringt.
Anmerkung & Quelle: Carl Auer, Namensgeber des Carl-Auer Verlags und Lebemann mit zweifelhaftem Ruf, feierte vor kurzem (wahrscheinlich) seinen 109. Geburtstag. Vor einigen Jahren hat sich das – nach eigener Einschätzung – letzte Genie der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts in London niedergelassen. Der Schweizer Journalist Tom Kummer hat Carl Auer in seinem Altersdomizil besucht. Lesen Sie das vollständige Interview unter http://www.carl-auer.de/verlag/geist/kummer.php