Lernen – das ist das Geheimnis erfolgreicher Menschen. Lernen ermöglicht Wachstum und Entwicklung. Durch Lernen erschließen sich neue Perspektiven, fallen Entscheidungen leichter. Lernen führt zu innerer Reife, Souveränität und steigert das Selbstbewusstsein. Offenheit ist der Schlüssel für Lernen. Nur wer offen ist, kann neue Impulse aufnehmen, verarbeiten und dazulernen – das eigene Verhalten verändern und lernen.
Um neues Wissen effektiv zu erfassen und aufzunehmen, um wirklich offen für Neues zu sein, braucht es gewisser „Tricks“. Die Zeitschrift Havard Business Review widmete 2016 in ihrer März-Ausgabe dem Thema „Learning to Learn“ und machte vier maßgebliche Punkte für effektives Lernen aus:
1. Die Kraft der Vorstellung nutzen (Aspiration)
Neuling auf einem Gebiet zu sein, fühlt sich für die meisten Menschen wenig vorteilhaft an. Die Herausforderungen des Lernprozesses sind oft nicht greifbar und das Ziel erscheint weit entfernt. Anstatt sich auf die Herausforderung und Schwierigkeiten zu konzentrieren, ist es deshalb sinnvoll, sich die Vorteile und Möglichkeiten vor Augen zu führen, die durch das Gelernte entstehen: Was wird durch das Erlernte leichter oder besser? Wie würde meine Zukunft aussehen? Auf diese Weise werden auch Ausreden ausgehebelt, wie etwa „Ich habe keine Zeit zum Lernen“ oder „Wie ich es jetzt mache, funktioniert es“.
2. Sich selbst wahrnehmen (Self Awareness)
Menschen tendieren dazu, Anstrengungen aus dem Weg zu gehen und den Status Quo beizubehalten. Sich selbst zu hinterfragen und auf die inneren Stimmen zu hören, sind wirksame Methoden, um auf den Pfad der Veränderung abzubiegen: Löse ich Aufgaben wirklich optimal? Bin ich gut in dem, was ich mache? Wo stehe ich im Vergleich zu anderen? Vor allem kritische Rückmeldungen helfen, die eigenen Ansichten zu hinterfragen. Anstatt gegen Kritik zu rebellieren, sollte man sich fragen: Stimmt das? Was ist dran an der kritischen Perspektive – was kann ich lernen? Welche Fakten stehen auf beiden Seiten?
3. Die Neugierde in sich wecken (Curiosity)
Neugierde ist die Voraussetzung für Lernen. Um sie zu wecken geht es darum, spannende Aspekte und Eigenheiten aufzuspüren. Dafür lohnt es sich beispielsweise zu fragen, was andere Menschen an dem Thema interessant finden. Oder: Was könnte man anders machen, um eine Aufgabe ansprechender zu gestalten. Was könnte man hinzufügen, weglassen, umdrehen? Eine weitere Möglichkeit könnte sein, an etwas extrem Spannendes zu denken und die Art und Weise, wie man darüber spricht und sich dabei fühlt, auf weniger reizvolle Aufgaben zu übertragen.
4. Lernen als Prozess begreifen (Vulnerability)
Effektives Lernen setzt Ehrlichkeit voraus. Es geht bei einem neuen Lernfeld darum, sich die eigene Unwissenheit einzugestehen und diesen Zustand zu akzeptieren. Am Anfang eines Lernprozesses ist man immer ein Anfänger. Nur dann ist man auch in der Lage, so viele Fragen wie nur möglich zu stellen. Wer fragt, will verstehen. Jeder vermeintliche Fehler ist dabei eine Erfahrung und Möglichkeit zum Lernen. Lernen ist ein Prozess – deshalb muss der Fokus auf der stetigen Verbesserung liegen.
Autorin: Kristin Hollmann